Nachhaltigkeit in der Eventbranche

In Zeiten der Pandemie lag ja alles irgendwie brach und man kämpfte eher ums überleben als das man sich mit Neuerungen und Innovationen beschäftigte. Ich für meinen Teil habe die Zeit genutzt und eigene Musik produziert und zwei Musiklabels in die Welt der Musikbranche entlassen. Daher war alles was sich um die Veranstaltungsbranche drehte für mich auch etwas weiter nach hinten gerutscht. Umso mehr habe ich mich gefreut eine alte bekannte und Businessfreundin diese Tage wiederzusehen um eine neue Location im Osten von München zu besichtigen.

Die Location ist wieder sehr schön, wie auch alle anderen Locations dieser Gruppe, nur wurde hier gleich von Anfang an auf Nachhaltigkeit und den Umweltschutz gesetzt. Für mich selbst war es neu das sich die Thematik der Nachhaltigkeit auch mittlerweile im Bereich der Events eine immer größere Rolle spielt und in Zukunft noch eine weitaus größere Rolle spielen wird.

Nachhaltig Feste feiern, geht das ?

Das war so die erste Frage die bei mir aufgepoppt ist und so wie es aussieht JA, man kann. Um das aber bewerkstelligen zu können müssen aber alle an einem Strang ziehen oder den Event nach der ISO Norm 20121 planen und durch führen.

Phu, das hört sich erstmal kompliziert an, aber es macht auf alle Fälle Sinn. Wenn man bedenkt was denn alles so benötigt wird für einen Event kann das schon einen abschrecken, aber hier kann man und sollte man, vor allem der Umwelt zu liebe zusammenarbeiten. Viele Eventagenturen, Locations und Caterer haben diese Thematik noch nicht wirklich auf dem Schirm. Vor allem die Locations die sich erst sehr langsam mit dem Bio Gedanken angefreundet haben und durch die Umstellungen auf Bio feststellen konnten “he das geht ja” und “wau der Kunde möchte das ja”. Dadurch sind natürlich auch die Preise gestiegen für die Veranstaltungen was auch den Umsatz nach oben trieb, weil man eben auf Bio gesetzt hat.

Nun kommt das Thema Nachhaltigkeit und einige mit denen ich schon darüber gesprochen habe. Hier löste ich damit ein großes Fragezeichen aus oder eine klassisch bayerische Reaktion wie z.b. “den Kas brauch ma no ned”. Während Corona begann, zumindest bei mir ein Denkprozess der mir sagte, genauso weitermachen wie vor Corona wird nicht funktionieren. Durch den neuen C02 Emissionshandel ab 2023 wird das Thema Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen für große Unternehmen wesentlich mehr an Bedeutung gewinnen. Wer dann für die großen Unternehmen Tätigkeit sein möchte muss sich früher oder später mit dem Thema auseinander setzen.

Nachhaltigkeit sollte nicht nur bei großen Events der Fall sein

Klar ab 2023 wird es in dem Bereich Hochzeiten und Geburtstagsfeiern noch nicht viel passieren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wo hingegen schon bei Weihnachtsfeiern, Messeveranstaltungen, Roadshows, Modenschauen und etc. die Nachhaltigkeit schon viel früher ein Thema sein wird. Überall wo es den privaten Bereich verlässt wird es in den nächsten Jahren mehr und mehr werden.

Aber auch im privaten Bereich sollte man sich Gedanken über Nachhaltigkeit beim Feiern machen. Vor allen Dingen bei Hochzeiten wird so viel auf die Kacke gehaut das es besser nicht mehr geht. Angefangen von Dekoartikeln die um den halben Planeten gekarrt werden um für einen Tag verwendet zu werden. Ebenso das Thema Technik, denn hier wird vor allem von den DJs die “China-Elektrik-Top-Ten” angeboten welche dann nach ein bis zwei Jahren auf dem Müll landet, nur um sie dann mit dem nächsten upgrade aus China zu ersetzen. Auch hier wird alles zuerst einmal um den halben Planeten verschifft um dann nach Gebrauch bzw. nach einer oder zwei Seasons, funktionierend auf dem Wertstoffhof entsorgt zu werden. Denn der Kunde verlangt ja immer neues, aber stimmt das wirklich…?

Vieles neu denken um zu bestehen

Vor allem im Bereich der Hochzeiten, wo man denkt das jede Hochzeit ein individuelles Erlebnis sein soll, ist dennoch alles skaliert und standardisiert aber man verkauft es als Individuell. Deshalb sollte das Thema Nachhaltigkeit auch bei den mobilen DJs ankommen welche zum großen Teil durch billige Technik und Masse zu glänzen versuchen. Denn Lampen wie zum Beispiel von ASTERA findet man unter den mobilen DJs nur sehr selten. Liegt wahrscheinlich daran, das sie teuer in der Anschaffung sind. Sie kommen zwar auch aus China, aber haben eine Qualität die auf Langlebigkeit ausgelegt ist.

Aber auch die Kunden, in dem Fall die Brautpaar sollten hier beginnen etwas Umwelt bewusster zu denken und Ihre Hochzeit Nachhaltiger planen. Es macht doch zum Beispiel keinen Sinn hunderte Kilometer von seinem Wohnort zu heiraten, zu feiern und auch alle Gäste dort hin zu karren. Nachhaltig ist das nicht und auch bei Dingen wie z.b. Deko, Blumen, Essen sollte hier verstärkt auf Regionalität geachtet werden, was im Endeffekt auch ein großer Teil der Nachhaltigkeit ist…

Man wird nicht darum kommen um das Thema Nachhaltigkeit in der Eventbranche

Sicherlich es wird noch Zeit ins Land gehen bis sich das Thema manifestiert und in allen Bereichen der Vielfältigkeit der Eventbranche ankommen wird. Aber man sollte sich jetzt schon damit auseinander setzen und beginnen manche Dinge, Abläufe und Anschaffungen neu zu denken mit dem Credo der Nachhaltigkeit. Denn wir haben nur einen Planeten auf dem wir feiern können. An dieser Stelle auch einen lieben Dank an Gina, die mir hier ein neues “Denktürchen” aufgestoßen hat, an das ich in meinem “Musikproduktionstunnel” und dem “Label an den Start bring” workflow nie gedacht hätte. Ein sehr spannendes Thema was in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen wird und auf das wir uns jetzt schon beginnen sollten einzustellen… Danke…