The last words about…

“The last words about Corona” oder warum ich keine Lust mehr habe darüber zu schreiben. Als Soloselbstständiger DJ, Musiker, Künstler wird man in 2020 darauf hingewiesen von Seiten der Politik und der Gesellschaft, das man weder Systemrelevant ist, noch mit sinnvollen und funktionierenden Soforthilfe Maßnahmen unterstützungswürdig ist oder gar in der Gesellschaft gesehen wird was hier eigentlich vor die Hunde geht. Jeder der schon mal auf Veranstaltungen, Konzerten, Partys, Hochzeiten oder Events war freute sich über DAS besondere im Alltag, die Möglichkeit abzuschalten und zu LEBEN. Aber dennoch wird im Großteil der Gesellschaft das ganze nicht wirklich ernst oder wahrgenommen, wenn man sich das zum Teil verantwortungslose Verhalten der Menschen auf den Straßen ansieht.

Zweckoptimismus zahlt keine Rechnungen

Am Anfang der Pandemie war ich selbst noch sehr ruhig und gelassen und lies alles auf mich zu kommen, wo andere DJ Kollegen schon mit mehr oder eher weniger erfolgreichen Streamingangeboten Ihre DJ Sets jedem ans Knie schrauben wollten und mal ganz ehrlich, wer als DJ Live Streaming betreibt hat wohl die Playlisten Funktion in Spotify noch nicht gefunden, denn was hier teilweise DJ Set technisch dargeboten wurde war nichts anderes als eine Live gemixte Spotify Playliste. Dies hat sich dann schnell wieder in Wohlgefallen aufgelöst, da der Streaming Anbieter “Twitch” Live DJ Set von Ihrer Plattform verbannt hat und uns somit von den Live gemixten Spotify Playlisten mit 70er/80er Jahre ähnlichen rhythmischen Sportgymnastik Videos und diversen online Trinkspielen erlöst hat. THANK YOU FOR THAT – Corona ist auch schon doof genug ohne das Wissen wie manche Menschen Ihr zu Hause einrichten.

Diese Aktionen wo man sich selbst profilierte und aufmerksam erreichen wollte oder gar Spenden generieren wollten, hab ich nicht mit gemacht. Ich hab lieber eine meine Webseiten neugestaltet und eine Webseite ins Leben gerufen auf der sich hauptberufliche Musikschaffende unkompliziert präsentieren und verlinken konnten. Das Ergebnis gibt es unter MUSIK4MUENCHEN zu bestaunen…

Ein wenig ist nicht genug

Mittlerweile ist ja wieder, was die Hochzeitsfeiern angeht wieder etwas möglich und es darf mit Auflagen gefeiert werden, wobei man hier sagen muss, das die Auflagen, da eigentlich überhaupt nicht Kontrolliert wird, in der Gastronomie sehr frei ausgelegt werden. Andere Partys oder Events sind auch weiterhin nicht möglich und selbst wenn, denke ich wird es noch länger dauern bis der Kunde sich wieder dazu entschließt, nach der ganzen medialen Panik mache, eine Veranstaltung zu machen oder durchzuführen. Im Live Musik Bereich sieht es hier schon wieder etwas anders aus, denn hier dürfen wieder öffentliche Veranstaltungen gespielt werden, aber unter sehr strengen Auflagen und mit einer mindest Besucheranzahl eh nach Größe der Spielstätte. (Mindestabstand und so, is halt schlecht für ein 100 Quadratmeter große Kellerbühne – wirtschaftlich ist anders)

Da bin ich selbst froh und ich freue mich für die Live Kollegen, das Sie hier wieder wenigstens etwas Perspektive haben, auch wenn man hier nicht von Wirtschaftlichkeit sprechen kann. Aber was ist mit all den Verleihern, Technikern, etc. – ach ja die schwenken nun auf Kongress und Streamingtechnik um und schön wenn man das machen kann. Dann bleiben hier wenigstens Arbeitsplätze erhalten die ja eh durch Kurzarbeitergeld weiterhin bis voraussichtlich Ende 2021 subventioniert sind. Besser als nix aber für die Soloselbstständigen ein weitere Schlag ins Gesicht, den weiter Soforthilfe Maßnahmen sind weder geplant noch im Gespräch für einen der flexibelsten und zukunftsorientierten Bereiche des Arbeitsmarktes. Da kann man nur sagen “Old Economy” first…

Der Diskussionen müde

Jeder von uns bemerkt und erkennt nun in Zeiten einer Pandemie, das plötzlich Menschen in seinem sozialem Umfeld sich verändern und eine andere Wahrnehmung und Prioritäten haben und was stärker zu Tage tritt ist der Egoismus…

Was macht den der DJ oder Live Musiker der aktuell nicht spielen kann, klaro er verreist. Manchmal in Gebiete die so halbwegs sicher sind aber auch manchmal wohlwissentlich in Risikogebiete und das ganze mit einem Achselzucken. Klar man kann sich in Deutschland auch mit Corona Infizieren, aber zum Teufel nochmal dann hast Du es Dir in Deutschland geholt und nicht z.b. in Bulgarien oder Mallorca wo man dann unwissentlich, da man ja schon infiziert ist, aber noch eine Woche Pauschalurlaub abzusitzen hat und dadurch die Infektionszahlen in den Urlaubsländern nach oben treibt. Dies hat dann zur Folge, das wieder Grenzen dicht gemacht werden (aktuell Rumänien) es wieder zu Regionalen Lockdowns und einer ausgeweiteten Maskenpflicht kommt. Dann kommt man zurück aus seinem egoistischen Urlaub und da man sich ja eh nicht krank fühlt hält man die Testpflicht eher für eine Empfehlung oder man gibt gleich einen falschen Namen (wie bei den Restaurantlisten, etc…) an, wenn man doch nicht um die Schleuse am Flughafen kommt.

Für mich leider unverständlich wie Künstler, Musiker, Soloselbstständige und DJs in diesen Zeiten ins Ausland reisen, wo doch diese Bereiche der Arbeitswelt und Wirtschaft am stärksten betroffen sind und am wenigsten unterstützt werden. Aber wer bin denn ich schon der einem seinen “wohlverdienten” Urlaub abspricht. Da kann ich leider nur sagen, tja Euch geht es anscheinend noch zu gut und das sieht man auch daran, das die Bemühungen die Soforthilfen nachzubessern und die versuche hier einen Dialog mit der Politik zu finden fast gegen null gehen. In anderen Bundesländern wird hier schon noch versucht Aufmerksamkeit zu generieren auf die prekäre Situation der Betroffenen, aber in Bayern ist gerade ja Urlaub und daher wird dann das Gejammer im Herbst/Winter 20202021 groß werden wenn erneut Einschränkungen kommen (oder die Bundesweite Obergrenze von Personen bei privaten Feiern und Veranstaltungen doch noch durchgesetzt wird), die Gäste ausbleiben, weil sich keiner in Innenräume setzen möchte wegen der Aerosole und bei steigenden Infektionszahlen.

Am besten finde ich die DJs und Künstler die in den Urlaub fahren und sich dann aufregen, das man im Flugzeug ja dicht an dicht sitzen darf, aber Sie nicht auftreten. Dann bleib daheim, aber ne des geht ja auch wieder ned, da ist ja dann mein Recht auf persönliche Entfaltung eingeschränkt (Stichwort: Egoismus) und außerdem ist es aktuell ja eh so billig, mich erwischt es schon nicht…

Wenn ich jedesmal einen Euro dafür bekommen hätte, von März bis heute, für die Sätze “mich erwischt es schon nicht” und “kennst Du einen der Corona hat” dann könnte ich entspannt bis Ende 2021 Urlaub auf “Balkonien” machen, sofern ich einen hätte…

DISTANCE hatten wir schon vor Corona

Der Egoismus des einzelnen wird offensichtlicher und tritt zu Tage wenn der Mensch sich an einheitliche Regeln halten muss zum Wohl der Allgemeinheit. Ach Verdammt in dem Satz waren so viele Wörter die in den Köpfen mancher nicht mehr existent sind außer dem Wort EGOISMUS…

Ja auch bin Corona müde und das Thema nervt eigentlich nur noch außer man findet Menschen die sich mit dem Thema sachlich und rational auseinander setzen und hier eher den pragmatischen Weg vorziehen, als die Mitbürger welche eher der klassische Ballermann Rhetorik zugewandt sind mit den Sätzen wie z.b. “ist doch alles eh nicht so schlimm” oder “lass Dich doch nicht vom Staat und den Medien manipulieren” und auch immer gerne genommen “der Virus ist das mittel um eine neue Welt Ordnung zu implementieren”. Auch der Ton wird hier rauer, sei es im real Life oder in den Sozialen Medien. Im realen Leben kann ich solchen Menschen aus dem Weg gehen oder Ihnen mal bescheid “husten” (okay kein guter Corona Joker) und im Internet kann ich Facebook, als Beispiel, immer mehr meiden, denn dort sind Sie alle, diejenigen die seit dem ersten LTE Masten die Alufolien Bestände aufkaufen…

Daher werde ich mich nun dem widmen was mein wirtschaftliches Überleben sichern soll und wird und auch nicht mehr über Corona und die Dummheit der Menschen, sowie die Unverhältnismäßigkeit der politisch motivierten Aktionen der Regierung (2021 ist ja ein Wahljahr), um die Pandemie und der Folgen einzudämmen, zu schreiben…

Das soll nicht heißen und um das klar zustellen, das für mich Corona vorbei ist und nicht mehr existiert, ganz im Gegenteil, Corona ist gekommen um zu bleiben und wenn wir unser aller Verhalten nicht ändern und das Miteinander, den Egoismus des einzelnen ersetzt, dann am Arsch die Waldfee, steuern wir auf gesellschaftliche und politische Wege zu die wir in Deutschland eigentlich nie wieder haben wollten…

I´m OUT…